Erste ordentliche Generalversammlung im Juni 2025: Vorstand und Aufsichtsrat entlastet
Ein knappes Jahr nach der Gründung fand am 24. Juni 2025 die erste ordentliche Generalversammlung der nahwärme-eichkamp.berlin eG statt. Diese war satzungsgemäß hauptsächlich dem Jahresabschluss und der Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates gewidmet. Beide Gremien wurden einstimmig entlastet. Inhaltlich gab es gegenüber den außerordentlichen Generalversammlungen vom Januar und März nicht so viel Neues. Dieser Bericht enthält einige aktuellere Informationen.
Die ordentliche Generalversammlung muss nach dem Genossenschaftsgesetz innerhalb der ersten sechs Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres abgehalten werden. Zuvor hatte Finanzvorstand Reiner Wild den Mitgliedern den Jahresabschluss sowie die Stellungnahme des Aufsichtsrates zugeschickt. 27 Mitglieder waren der Einladung gefolgt.
Bauabschnitt 1: Zunächst berichtete der Vorstand über den Fortgang des Projektes. Wie bereits in der außerordentlichen Generalversammlung am 4. März geschildert hatte der Vorstand zu diesem Zeitpunkt eine Projektskizze für die kalte Nahwärme im Bauabschnitt 1 beim Projektträger für das Förderprogramm BENE 2 eingereicht. Vorstandsmitglied Sabine Drewes berichtete, dass die Beratungssitzung dazu in der Zwischenzeit stattgefunden hat, aber keine Einladung zur Antragstellung vorliegt.
Update September: SenUMVK hat uns über das Förderportal folgende Information zukommen lassen: „Zum Ende des Jahres kann mit Beschluss des Haushaltsgesetzes nicht ausgeschlossen werden, dass das Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) 2 nicht in vorgesehener Form fortgeführt werden wird. Rein vorsorglich informiere ich Sie bereits heute darüber, dass das von Ihnen am 02.03.2025 beantragte Vorhaben mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit leider nicht gefördert werden kann. Wir werden Sie mit Beschluss des Haushaltsgesetzes über das weitere Vorgehen informieren.„
Der Vorstand setzt sich derzeit für eine Fortsetzung der Förderung ein und versucht gleichzeitig, alternative Fördermöglichkeiten aufzutun.
Genehmigungslage: Für das Projekt sind eine straßenrechtliche und eine wasserrechtliche Genehmigung notwendig. Erstere erteilt das Bezirksamt, letztere die Senatsverwaltung. Der in Charlottenburg-Wilmersdorf zuständige Stadtrat Oliver Schruoffeneger hatte seine grundsätzliche Bereitschaft zur straßenrechtlichen Genehmigung signalisiert. Nach der Generalversammlung wurde bekannt, dass das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zwei Probebohrungen für das kalte Netz der KliQ-Berlin eG, unserer „Schwestergenossenschaft“, genehmigt hat. Der dortige Umweltstadtrat Urban Aykal hat einen Klärungsprozess zur geologischen und wasserrechtlichen Genehmigung mit MVKU angestoßen. Das ist für uns ein wichtiger Präzedenzfall. Der Vorstand beabsichtigt in Kürze ebenfalls Anträge für Bohrungen im ersten Bauabschnitt zu stellen.
2. Bauabschnitt: Der Austausch mit dem Bezirksamt zur Kooperation der öffentlichen Liegenschaften im 2. Bauabschnitt wurde an Mitarbeiter aus dem Umweltamt und dem Facility Management delegiert. Der Liegenschafts-Mitarbeiter ist zurzeit in Elternzeit. Ab Ende August sind weitere Klärungen möglich. Wir beurteilen die Kooperation aber weiterhin zurückhaltend und werden mit der Projektentwicklung nicht auf das Bezirksamt warten. Im Herbst werden wir eine Projektskizze für eine Machbarkeitsstudie bei BENE 2 Modul 1 für den 2. Bauabschnitt einreichen. Wenn das Bezirksamt seine Bereitschaft dann nicht verbindlich geklärt hat, verfolgen wir eine Antragstellung ohne die öffentlichen Liegenschaften. Als größere Wärmeabnehmer verbleiben weiterhin der evangelische Kindergarten und das Haus Eichkamp.
Feststellung des Jahresabschlusses, Entlastung des Vorstandes und des AR
Das Eigenkapital der Genossenschaft betrug zum Ende 2024 46.000 €, es mussten Rückstellungen von 7.500 € für Körperschafts- und Gewerbesteuer sowie die Kosten für den Jahresabschluss vorgenommen werden. Die Genossenschaft hatte Einnahmen von 32.000 € an Eintrittsgeldern sowie 30.000 € Senatszuschuss. Die Ausgaben betrugen etwas mehr als 10.000 € für Gründungskosten, die neue Webseite und die Stellungnahme der Firma SKP zur Wirtschaftlichkeit des alten Konzeptes. Es gab keine Fragen zum Jahresabschluss. Vorstand und Aufsichtsrat wurden ohne Gegenstimmen entlastet.
Technikvorstand Marcus Schuchardt kündigte an, sein Amt in Kürze niederlegen zu wollen. Er begründete dies mit unerwarteter Arbeitsbelastung. Aufsichtsrat und der Versammlungsleiter Reiner Wild dankte Marcus für sein Engagement. Der Vorstand ist zurzeit mit verschiedenen Genossenschaftsmitgliedern im Gespräch darüber, ob sie sich vorstellen könnten, den Posten zeitweilig oder auch permanent zu übernehmen. Die Wahl wird bei einer weiteren außerordentlichen Generalversammlung stattfinden, die angesetzt wird sobald es mehr inhaltliche Neuigkeiten gibt.
Der Vorstand und Aufsichtsratsmitglied Dirk Steglich beteiligten sich mit einem Stand auf dem Straßenfest des Siedlervereins am 12. Juli und nutzten die Gelegenheit für Gespräche mit alten und neuen Mitgliedern.
Für mehr Informationen steht der Vorstand der Genossenschaft gerne zur Verfügung. Kontakt: info@nahwaerme-eichkamp.berlin