Hurra, wir haben eine Nahwärmegenossenschaft gegründet!

Am Samstag, 6. Juli, nahmen ca. 50 Eichkamper*innen an der Gründungsversammlung der Genossenschaft nahwärme-eichkamp.berlin eG teil, die jetzt eine Genossenschaft in Gründung ist. Aktuell hat die Genossenschaft 36 Mitglieder. Nach der Unterzeichnung der Satzung durch die Gründungsmitglieder fand die erste Generalversammlung statt. Diese wählte den Vorstand und den Aufsichtsrat der Genossenschaft. Anschließend feierten die neuen Genoss*innen diesen wichtigen Meilenstein.

Fotos: Florian Bolk

Stadtrat Oliver Schruoffeneger, Stadtrat für Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen, begrüßte die Anwesenden. Er und das Gründungsteam bedankten sich wechselseitig für das Durchhaltevermögen und die Beharrlichkeit bei diesem Projekt. Das Gründungsteam dankte den vielen Unterstützern aus dem Quartier, die im Laufe der Zeit am Projekt mitgearbeitet haben.
Das Bezirksamt hat durch seinen Beschluss, einige Liegenschaften im Quartier an die Nahwärme anzuschließen, die Wirtschaftlichkeit des Projektes abgesichert und so die Genossenschaftsgründung möglich gemacht (Wir berichteten). Das Bezirksamt möchte ebenfalls Genosse werden, die Voraussetzungen dafür müssen aber noch durch das Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen werden. Die Satzung der Genossenschaft sieht jedoch vor, dass das Bezirksamt auch dann Wärme beziehen kann, wenn es kein Mitglied ist.

"Störer" Bild mit der Aufschrift "Gemeinsam schaffen wir mehr"

Jetzt Mitmachen

Entdecken Sie unsere engagierte Gemeinschaft und knüpfen Sie wertvolle Kontakte bei unseren regelmäßigen Treffen. Sichern Sie sich Ihre nachhaltige Wärmeversorgung und machen Sie Ihr Zuhause zukunftsfähig. Unser Nahwärmeprojekt bietet eine moderne Lösung für umweltfreundliches Heizen.

Die Gründungsversammlung

Stefan Günther wurde zum Versammlungsleiter und Ulrich Brunke zum Schriftführer gewählt. Für das Gründungsteam erläuterten Reiner Wild, Marcus Schuchardt und Sabine Drewes das Vorhaben. „Wir sind zwar nicht die erste Nahwärmegenossenschaft, die sich in diesem Jahr in Berlin gründet, aber die erste, die mit einer konkreten Planung und einer Machbarkeitsstudie antritt“, sagte Sabine Drewes. Marcus Schuchardt erläuterte die im Wesentlichen aus vorigen Veranstaltungen bekannten technischen Eckdaten: Geplant ist eine Wärmeversorgung, die zu 64 % aus Luft-Wasser-Wärmepumpen gespeist wird und zu 36 % aus Biomasse (Hackschnitzel aus Sägewerksabfällen). Die Trinkwarmwasserversorgung erfolgt ebenfalls aus dem Wärmenetz. Die Auslegung der Trasse ist gegenwärtig für ca. 100 Anschlussnehmende aus dem Quartier geplant.

Sabine Drewes verdeutlichte noch einmal das Preismodell: Für einen Wärmenetzanschluss würde eine Einmalzahlung von 13.000 € netto anfallen; in diesen Betrag sei die Förderung (40 % bei der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze) bereits eingerechnet. Der Wärmemischpreis beträgt nach gegenwärtigem Stand 19,50 Cent netto pro Kilowattstunde. Die Preise sind 2023 errechnet worden und können nur gehalten werden, wenn sich eine ausreichende Zahl an Anschlussnehmenden findet. Die Genossenschaft wird nach dieser Planung nicht in Liquiditätsengpässe kommen, aber auch mit einer Perspektive von 30 Jahren keinen Gewinn erwirtschaften.
Reiner Wild schließlich ging auf die Satzungsänderungen ein, die noch relativ kurzfristig vorgenommen wurden. Der Name der Genossenschaft wurde in nahwärme-eichkamp.berlin eG geändert, da die IHK „nahwärme-west.berlin“ als zu unspezifisch für die Eintragung in das Handelsregister angesehen hat. Die mögliche Zahl der investierenden Mitglieder (also diejenigen, die die Wärmeversorgung nicht in Anspruch nehmen) wurde auf 25 % hochgesetzt und deren Eintrittsgelder auf 100 € begrenzt. Die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder wurde auf mindestens drei und höchstens fünf festgelegt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates müssen nach dem Genossenschaftsgesetz ebenfalls Mitglieder der Genossenschaft sein. Wichtig war auch der Hinweis, dass keine Nachschusspflicht vorgesehen ist. Da sowohl das Konzept als auch die Satzung bereits mehrfach im Quartier vorgestellt wurden, hielt sich der Diskussionsbedarf in Grenzen. Die Satzung wurde einstimmig angenommen. Anschließend gab es eine längere Pause, in der die Gründungsmitglieder die Satzung unterschrieben.

Bild des kompletten Vorstandes

Die erste Generalversammlung

31 anwesende Gründungsmitglieder wählten in der ersten Generalversammlung den Vorstand und den Aufsichtsrat der Genossenschaft. Für den Vorstand stellten sich Marcus Schurchardt, Reiner Wild und Sabine Drewes zur Wahl. Von ihnen wohnt nur Marcus Schuchardt im Quartier, aber alle engagieren sich seit längerem für die Nahwärme. Alle drei wurden mit 31 bzw. 30 Stimmen gewählt.

Sabine Drewes hält eine Rede

Sabine Drewes

Kommunikation und Kundenbeziehungen

Reiner Wild hält eine Rede

Reiner Wild

Finanzen

Marcus Schuchardt Hält eine Rede

Marcus Schuchardt

Technik

Für den Aufsichtsrat kandidierten vier Genossenschaftsmitglieder – Dirk Steglich, Volker Stein, Falk von Moers und Hartwig Willert. Die ersten drei wohnen im Eichkamp bzw. besitzen dort ein Haus. Falk von Moers trat als Vertreter des Siedlervereins Eichkamp an. Hartwig Willert wohnt nicht im Eichkamp, hat dort aber gute Freunde. Die Kandidaten wurden ebenfalls mit 30 bzw. 31 Stimmen gewählt.

Hartwig Willert hält eine Rede

Hartwig Willert

Aufsichtsratsvorsitzender

Falk von Moers hält eine Rede

Falk von Moers

Dirk Steglich hält eine Rede

Dirk Steglich

Volker Stein hält eine Rede

Volker Stein

Alle nahmen die Wahl an. Damit sind die Gremien der Genossenschaft vollständig besetzt; die Genossenschaft ist handlungsfähig. Die Versammlung beschloss einstimmig, dem Genoverband e.V. in Frankfurt am Main beizutreten.

Mitgliederversammlung beim gemeinsamen essen aus der Vogelperspektive

Wie geht es weiter?

Der Vorstand beabsichtigt, sofort nach der Gründung die Aufnahme in den Genoverband zu beantragen, damit die Eintragung der Genossenschaft so schnell wie möglich erfolgen kann. Geplant ist, die diesem Jahr einen Förderantrag bei der Bundesförderung effiziente Wärmenetze zu stellen. Der Bau von Heizhaus und Trassen kann dann voraussichtlich Ende 2025/26 starten. Mit der Wärmelieferung ist 2027 zu rechnen.

Wichtig für die Realisierung des Projektes ist nun, dass alle, die in den vergangenen Jahren eine Interessenbekundung für einen Nahwärmeanschluss abgegeben haben, jetzt auch Genossenschaftsmitglieder werden und in den kommenden Monaten die dann vorliegenden Wärmelieferverträge zeichnen.

Die Beitrittserklärung finden Sie hier.
Einfach das erste (im Falle nicht nutzender Mitglieder das zweite) Dokument herunterladen, ausfüllen und unterschrieben an die angegebene Adresse zurückschicken. Die Genossenschaftsanteile und das Eintrittsgeld können erst eingezahlt werden, wenn das Konto eingerichtet ist. Wir melden uns bei den Mitgliedern mit einer Bestätigung der Mitgliedschaft und teilen dann auch die Kontonummer mit.
Vielen Dank für die Unterstützung aus dem Quartier!

Fragen?
Dann Lesen sie gerne unsere FAQs oder kontaktieren uns ganz einfach über unser Kontaktformular!
Nach oben scrollen